Seit dem Jahr 2014 konnten kunstbegeisterte Menschen im „Atelier Kunst Inklusiv“ in der Langgasse in einer wertfreien Atmosphäre ihr schöpferisches Potential entfalten. Kunst ohne Grenzen war das Motto, mit dem die Diakonie Lahn Dill Menschen mit und ohne Behinderung einlud, sich im künstlerischen Schaffen zu begegnen. Behinderung oder Nichtbehinderung spielten keine Rolle, allein die Kunst und der Mensch standen im Mittelpunkt. „Inklusion heißt, Teilhabemöglichkeiten zu schaffen, Begegnung von Menschen zu ermöglichen und daran zu arbeiten, dass Grenzen sich verändern und erweitern. Dies haben wir an diesem Ort eingeübt und gelebt.“, so Mathias Rau, Vorstand der Diakonie Lahn Dill. „Barrierefreiheit beginnt in den Köpfen“, so hatte es die damalige Leitung des Ateliers, die Wetzlarer Künstlerin Franziska Erb-Bibo, 2014 im Konzept beschrieben. Dies gab die Haltung vor, mit der im Atelier gearbeitet wurde: Wertschätzung, Mut zum Ausprobieren und Sich zeigen. Das „Atelier Kunst Inklusiv“ erwarb sich durch die Organisation von Ausstellungen, der Teilnahme an der Nacht der Galerien und durch die grundsätzliche Offenheit für interessierte Künstlerinnen und Künstler einen festen Platz in der Wetzlarer Kunstszene. Zurückgehende Fördermittel und enger werdende finanzielle Spielräume sind der Grund für das Ende des Angebotes. Dem Vorstand bleibt nur, alle Kunstinteressierten zu ermuntern, weiterhin kreativ und mutig Kunst ohne Grenzen zu denken und zu leben. Das „Atelier Kunst Inklusiv“ schließt zum 31.12.2020.
Text: Mathias Rau
Fotos: Privat + Archiv Diakonie Lahn Dill e.V.